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Silber Obstschale 7.Thüringisches Inf.Rgt.96 Freiherr Spiegel v.u. zu Peckelsheim später Uboot und SS-Oberführer

500,00 

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Artikelnummer: 4380 Kategorie:
 

Beschreibung

Silberschale aus 800er Silber.

536g

leider wurde ein Fuß unsauber repariert

Freiherr Spiegel v.u. zu Peckelsheim Kommandeur von 22.5.1900-2.5.1903

Edgar von Spiegel stammte aus der westfälischen Adelsfamilie Spiegel von und zu Peckelsheim. Der Sohn des Forstrates Adolf Freiherr Spiegel von und zu Peckelsheim und der Martha von Dresler und Scharfenstein wuchs im ostpreußischen Padrojen, Landkreis Insterburg, und in Danzig auf, absolvierte eine militärische Ausbildung an einer Kadettenschule und trat am 1. April 1903 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein.  Im Jahr 1911 diente er als Oberleutnant zur See (seit 27. März 1909) auf dem kleiner Kreuzer Cormoran und war als Führer der einheimischen Polizeitruppe an der Niederschlagung des Aufstand der Sohkes auf Ponape in Deutsch Neuguinea beteiligt.

Im Ersten Weltkrieg war von Spiegel als Kapitänleutnant (ab 16. April 1915) von September 1914 bis Februar 1916 Kommandant des U-Boots U32. Von Februar bis April 1917 kommandierte er dann U93, das in einem Gefecht mit der als Segelschiff getarnten britischen Uboot Falle („Q-ship“) Prize unter dem Kommando von Lieutenant William Edward Sanders schwer beschädigt wurde. Von Spiegel und zwei Mann seiner Besatzung gingen in dem Gefecht über Bord, wurden von dem Q-ship gerettet und verbrachten den Rest des Krieges in britischer Kriegsgefangenschaft.

Zur Zeit der Weimarer Republik arbeitete er in der Schiffsbranche, ehe er Ende der 1920er Jahre in die Autobranche wechselte und General Manager der Graham-Paige Automobil GmbH in Berlin-Johannistal einem Tochterunternehmen des amerikanischen Automobilherstellers Graham Paige, wurde. Er trat früh in die NSDAP(Mitgliedsnummer 348.182) ein und war während der NS-Herrschaft im diplomatischen Dienst tätig. Seine SS-Mitgliedsnummer 277.322 bestätigt den Eintritt 1936, gleich im Dienstrang eines SS Obersturmbannführers. In den Jahren 1936/37 arbeitete er zunächst in der Dienststelle Ribbentrop an der deutschen Botschaft in London, ehe er 1937 Generalkonsul in New Orleans wurde. Wegen subversiver Aktivitäten („Fünfte Kolonne“) und Spionage ermittelte dort der amerikanische Geheimdienst FBI gegen ihn. Vom Keller des Konsulatsgebäudes „Van Benthuysen Elms Mansion“ aus informierte Baron von Spiegel wohl ab Beginn des Zweiten Weltkriegs deutsche U-Boote im Golf von Mexiko per Funk über Handelsschiffe, die den Hafen von New Orleans in Richtung England verließen. Nach der Kriegserklärung Deutschlands an die Vereinigten Staaten im Dezember 1941 musste von Spiegel die USA verlassen; er wurde dann Konsul in Marseille. Seit 1942 hatte er den Dienstrang eines SS -Oberführers. Spiegel war Beobachter der Zerstörung der Altstadt von Marseille. Nach dem Krieg behauptete er wahrheitswidrig, diese Zerstörung (durch SS und Gestapo) sei nötig gewesen wegen Seuchengefahr und wegen der „Sicherheit der (deutschen) Truppen“. Spiegel wurde, nachdem Marseille im August 1944 von den Alliierten befreit worden war, im November 1944 dem Stab RF SS zugeteilt. Spiegel starb 1965 in Bremen. Der Freiherr war seit 1914 zu Berlin mit Erna Lent verheiratet, das Ehepaar hatte keine Kinder.